Warum ist es so wichtig, ein optimales Beleuchtungssystem zu haben? Und wie können Sie das erreichen? Das und noch vieles mehr lernen Sie hier, bei uns, in unserem Blogeintrag. 

Durch wissenschaftliche Forschungen und neue Technologien, lernen wir immer mehr über unsere Umwelt, über uns Menschen und andere Lebewesen. Ständig werden neue Erkenntnisse gewonnen, alte Vorgehensweisen überarbeitet und Unerforschtes untersucht. 

So auch in diesem Thema: Es ist erstaunlich, was eine wichtige Rolle ein gutes Beleuchtungssystem für uns Menschen und unsere Tiere spielen kann. 

Anforderungen an Lampen 
Werfen wir erst einen Blick auf die generellen Anforderungen an Lampen, schließlich müssen diese so einigem standhalten können. Lampen in Ställen erleiden eine erhöhte Belastung durch Feuchtigkeit und Staub, durch regelmäßige Reinigungsvorgänge und durch eine hohe Ammoniakkonzentration in der Luft. Daher muss eine Lampe für den Stall definitiv auf Ammoniakbeständigkeit geprüft sein und mindestens die Schutzklasse IP65 (staubdicht und strahlwassergeschützt) aufweisen. 

Auch finanzielle Anforderungen an Lampen sollten erfüllt werden. Hier liegt im Vordergrund, die Kosten und den Energieverbrauch zu reduzieren, da Lampen mit einer hohen Lichtausbeute und einer optimierten Lichtverteilung die Anzahl benötigter Lampen verringern. 

Der Einfluss von der richtigen Beleuchtung auf das Tierwohl 
Was viele nicht wissen, ist, dass das richtige Lichtspektrum, eine gute Lichtverteilung und lange Tageslichtphasen einen großen Einfluss auf das Wohl unserer Tiere haben kann. So konnte festgestellt werden, dass die richtige Beleuchtung eine positive Wirkung auf die Fruchtbarkeit, das Immunsystem und das Wohlbefinden des Tieres hat. Auch die Aktivität, der Appetit, das Wachstum und die Leistung können angekurbelt werden. Dabei können die Arbeitsbedingungen von Landwirten und Tierärzten verbessert werden. 

Für Milchkühe werden lange Tageslichtphasen empfohlen, mit 16 Stunden Helligkeit und 8 Stunden Dunkelheit (weniger als 5 Lux), um die tägliche Milchproduktion deutlich steigern zu können. Hierbei ist eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke von 150-200 Lux und eine hohe Farbtemperatur (5.300K) von Bedeutung, um das Tageslicht am besten zu imitieren. Durch eine längere Beleuchtung am Tag schüttet der Körper der Kuh weniger Melatonin aus, was die Produktivität und das Wohlbefinden des Tieres steigert. Auch für Jungvieh ist eine positive Entwicklung erkennbar, da längere Tageslichtphasen das Wachstum beschleunigen und das Immunsystem verbessert.  

Für Trockensteher werden 8 Stunden Helligkeit und 16 Stunden Dunkelheit empfohlen, um der Kuh viele Ruhephasen und eine gute Regeneration für die nächste Laktationsphase zu ermöglichen.  

 

Tabelle zur optimalen und energieeffizienten Stallbeleuchtung für einen Rinderstall
ine Grafik über Beleuchtungslösungen und Lichttechnik von der Firma LBT Bonrath.

Für Pferde ist ebenfalls ein klarer Tag-Nacht-Rhythmus wichtig, da ein Mangel an Tageslicht zu Verhaltensstörungen, Lethargie (Zustand der Trägheit und Teilnahmslosigkeit) und Fruchtbarkeitsproblemen führen kann. Auch hier gilt eine Beleuchtungsdauer von 14-16 Stunden Licht und 8-10 Stunden Dunkelheit, was besonders im Winter wichtig für den Biorhythmus ist. Dabei sind 100-200 Lux in den Hauptbereichen, wie Boxen und Stallgassen, ausreichend. Bei Zuchtstuten kann eine verlängerte Beleuchtungsdauer im Winter den Beginn der Rosse vorverlegen, was für Züchter von Vorteil sein kann.  

Generell reduzieren helle und schattenarme Gänge und Stallbereiche die Stolpergefahr für Tiere und Menschen und erleichtern das Erkennen von Krankheiten oder Verletzungen. Ausreichend Licht kann das soziale Verhalten der Tiere fördern und Aggressionen reduzieren, indem es das Erkennen von Artgenossen und die Etablierung von Hierarchien erleichtert. 

Lichttechnik 
Kommen wir nun zu wichtigen Technikaspekten, die Sie berücksichtigen sollten, bei der Neuausstattung oder der Umrüstung Ihres Beleuchtungssystem. 

Die Lichtleistung einer Lampe kann nicht nur anhand von Watt beurteilt werden. Wichtig zu beachten sind auch der Lichtstrom (Lumen) der Lampe und ihre Lichtausbeute (Lumen pro Watt).

Bonrath Lichtgeber für Lampen mit Angabe von Watt und Lumen.

Der Lichtstrom bezeichnet die gesamte, von einer Lichtquelle in alle Richtungen abgegebene Lichtmenge. Die Lichtausbeute hingegen kennzeichnet den Wirkungsgrad eines Leuchtmittels, welcher aus dem Verhältnis von dem abgegebenen Lichtstrom zu der aufgenommenen Leistung berechnet wird. 

Die Beleuchtungsstärke sollten Sie ebenfalls beachten, da diese den auf eine bestimmte Fläche auftreffenden Lichtstrom bezeichnet. Sie wird daher als Maß zur Beurteilung der Helligkeit an einem bestimmten Punkt genutzt. 

Allgemein gilt, je weiter die Lichtquelle entfernt ist, desto größer ist die beleuchtete Fläche und dementsprechend kleiner die Beleuchtungsstärke. Diese Beleuchtungsstärke sollte im Stall auf Augenhöhe gemessen werden, da dies die tatsächlichen Lichtverhältnisse, die die Tiere erleben, korrekt abbildet und somit eine artgerechte und produktive Umgebung geschaffen wird. 

LED-Beleuchtung
Als nächstes sollten wir einen Blick auf das Herzstück der modernen Lampen werfen – die LED-Lampen. 

LED-Lampen sind aus gutem Grund die beste Wahl heutzutage. Mit ihrem hohen Wirkungsgrad sind sie effizient und haben eine besonders hohe Lichtausbeute und eine hohe Farbwiedergabe. Zudem strahlen die LEDs das Licht in einem definiertem Winkel nach unten, weshalb kein Licht verloren geht und genau dahin leuchtet, wohin die Lampe ausgerichtet wurde. Außerdem haben sie eine unfassbar lange Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden (unterschiedlich je nach Hersteller) und einen viel geringeren Stromverbrauch. Daher amortisieren die Investitionskosten sich durch diese Einsparungen bereits in kurzer Zeit. 

Besonders im Betrieb im Stall sind LEDs stets verlässlich. Sie fallen nicht direkt aus, sondern verlieren nur langsam an Leuchtkraft, also genug Zeit zum Reagieren. Auch häufiges Ein- und Ausschalten ist durch die robusten Leuchtdioden möglich. Im Gegensatz zu Energiesparlampen (welche auch gerne genutzt werden) haben LED-Lampen sofort beim Einschalten die volle Leuchtkraft. Außerdem laufen sie bei niedrigen Temperaturen mit genau der gleichen Leistung, wie bei hohen Temperaturen. 

Ein weiterer Vorteil für den Stall ist, dass LED-Lampen kaum UV ausstrahlen, weshalb keine Insekten vom Licht angezogen werden. Genau aus dem Grund strahlen sie auch keine Wärme auf die beleuchtete Stelle aus, was Ihre Tiere vor unnötiger Wärme schützt. Zudem sind die meisten LEDs dimmbar, daher können Sie Ihre Lampen auf die Bedürfnisse Ihrer Tiere anpassen. 

Merken Sie sich außerdem: Je besser die Wärmeableitung und je geringer die umgebene Temperatur, desto langsamer der Alterungsprozess der LED-Lampen.  

Wichtig ist auch, dass die Leuchten so angebracht werden, dass sie die Tiere nicht blenden und eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne stark kontrastierende Schattenzonen gewährleistet werden kann. 

LED-Lampen sind umweltschonend, was für Sie eine gefahrlose Benutzung und auch Entsorgung verspricht. 

Nutzung intelligenter Steuerungssysteme 
Zum Schluss würden wir Ihnen gerne Ideen für intelligente Steuerungssysteme vorstellen, die Ihren Alltag im Stall erleichtern können und für mehr Wohlbefinden Ihrer Tiere sorgen. Die Steuerung von Stallbeleuchtungen basiert auf einer Kombination von Zeitplänen, Sensoren und Aktoren (Dimmer, Schalter). Dies kann programmiert und gesteuert werden über z. B eine App oder ein Computerprogramm.  

Durch die Installierung von zeitgesteuerten Systemen und Sensoren können Sie das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung automatisieren und die Intensität individuell anpassen. Hierzu hilft das Erstellen eines Zeitplans.  

Besonders Tageslichtsensoren, in der Kombination mit einem Beleuchtungssteuerungssystem, lohnen sich für die Benutzung im Stall. Die Tageslichtsensoren melden dem System, wenn genügend Tageslicht vorhanden ist. Darauf dimmt das System die künstliche Beleuchtung automatisch. Wenn es dann draußen wieder dunkler wird, stellt das System ebenso automatisch das Licht wieder heller. Das spart Energie und sorgt für eine natürliche Atmosphäre 

Die Arbeit der Sensoren zusammen mit der Beleuchtungssteuerung können Sie dieser Abbildung gut entnehmen: 

Bonrath Geber Darstellung Tagesbeginn und Tagesende Beleuchtung

Das Einstellen einer Sonnenauf- und Sonnenuntergangssimulation ist bisher leider nur bedingt möglich. Natürlich wäre es für die Tiere natürlicher, wenn das Licht in langsamen Schritten an- und ausgehen würde, ähnlich wie in der Natur. Zurzeit ist dies nur über einen Zeitraum von 2 bis 5 Minuten möglich. 

Dennoch können Landwirte entlastet werden und der Zyklus dauerhaft eingehalten werden, durch die Möglichkeit, diese Zyklen (z.B. das 16/8-Stunden-Programm für Kühe) automatisch steuern zu können. 

In selten genutzten Bereichen, wie Futtergängen oder Lagerräumen, können Sie ebenfalls Energie sparen, indem Sie Bewegungsmelder einbauen. Somit wird nur Strom verbraucht, wenn sich jemand dort aufhält. 

Fazit 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine optimale Beleuchtung in Ställen weit mehr ist als nur eine einfache Notwendigkeit. Sie ist eine Investition in das Wohlbefinden und die Produktivität Ihrer Tiere und erleichtert gleichzeitig Ihren eigenen Arbeitsalltag. 

Von der richtigen Lampenwahl über das passende Lichtspektrum, bis hin zu intelligenten Steuerungssystemen – die modernen Möglichkeiten sind vielfältig. LED-Lampen bieten hier eine besonders energieeffiziente und langlebige Lösung, die sich schnell bezahlt macht und das Tierwohl nachhaltig verbessert. 

Wer die Beleuchtung in seinem Stall optimiert, sorgt nicht nur für mehr Helligkeit, sondern schafft auch eine gesunde Umgebung, die sich positiv auf die Gesundheit, das Wachstum und die Leistung der Tiere auswirkt.  

Informieren Sie sich auch über:

  • Wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Empfehlungen zur Tierhaltung (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft KTBL) https://www.ktbl.de/ (03.09.2025) 
  • Informieren Sie sich über aktuelle Förderprogramme für die Umrüstung auf energieeffiziente LED-Technik in Ihrem Bundesland-> Förderung durch Zuschüsse, Fachplanung und Baubegleitung 

Quellen

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/strom-sparen/ledlampen-worauf-sie-beim-kauf-achten-sollten-6579 (03.09.2025) 

https://www.nutztierhaltung.de/rind/milch/stallbau/licht-im-kuhstall/ (03.09.2025) 

https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/p_43370.pdf (03.09.2025) 

https://www.dlg.org/mediacenter/dlg-merkblaetter/dlg-merkblatt-415-beleuchtung-und-beleuchtungstechnik-im-rinderstall (03.09.2025) 

https://katalog.kerbl.com/de/led-beleuchtung-2025/4/ (03.09.2025) 

Bilder: https://katalog.kerbl.com/de/led-beleuchtung-2025/II/ (03.09.2025)  

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